Spargel anbauen » Aussaat & Pflege im Garten

Die Erfolgsgeschichte des hierzulande sehr beliebten Spargels begann bereits im alten Ägypten. Dort wurde das Gemüse als “Speise der Götter” bezeichnet und galt als absolute Delikatesse. Mittlerweile zählt er zu den in Deutschland am häufigsten angebauten Gemüsesorten.

Im Frühjahr wachsen die verzehrbaren Sprossen des Spargels aus dem Boden an die Erdoberfläche heran. Die Spargelsprossen sind neben ihrem ausgezeichneten Geschmack äußerst vitamin- und nährstoffreich. Der Anbau erfordert vor allen Dingen Geduld, denn ein ergiebiger Ertrag ist meistens erst im dritten Standjahr zu erwarten. Dafür kann man die Spargelpflanzen bei guter Pflege mindestens 10 Jahre lang beernten.

Wer weißen Spargel, den sogenannten Bleichspargel ernten will, muss die wachsenden Sprossen des Spargels stets bedeckt halten und vor der Sonne schützen. Wesentlich einfacher ist daher der Anbau von Grünspargel. Diese Variante muss nicht sonnengeschützt aufwachsen, stellt geringere Ansprüche an den Boden und ist insgesamt robuster.

Weitere Namen: Bleichspargel, Grünspargel; lateinischer Name: Asparagus officinalis

Pflanzen und Pflege

Fruchtfolge & Mischkultur

Der Spargel lässt sich nicht in die klassischen Kategorien von Stark-, Mittel- oder Schwachzehrern einteilen. Dennoch gibt es Gemüsesorten, die sich besonders als Vorfrüchte für den Spargel eignen. Dazu gehören beispielsweise frühe Kartoffeln, Erbsen und auch Bohnen. Sie hinterlassen den Boden, der im Herbst gründlich gelockert werden sollte, in einem guten Kulturzustand. Eine Mischkultur mit Hülsenfrüchten führt dem Boden zusätzliche Nährstoffe zu, die der Spargel gern annimmt. Die Sprossen können erst im dritten Anbaujahr geerntet werden. Bis dahin muss das Spargelbeet jedoch nicht ungenutzt bleiben. Niedrig wachsende Gemüsesorten lassen sich in den ersten beiden Wartejahren hervorragend in der Erde zwischen den Anbaureihen kultivieren.

In für Spargel genutzten Böden darf dieser erst nach mindestens 10 Jahren Pause erneut gepflanzt werden. Kürzere Anbaupausen führen in der Regel zu einem starken Pilzbefall.

Boden

Am besten gedeiht der Spargel auf sehr sonnigen Plätzen. Er bevorzugt leichte, sandige Böden, die einen pH-Wert zwischen 5,5 und 6 besitzen und reich an Humus sind. Auch bei eher saureren Bodenverhältnissen ist der Anbau möglich, wenn reichlich Kalk zur Erhöhung des pH-Wertes ausgebracht wird. Da die Wurzeln der Pflanze weit in den Boden hineinwachsen, muss man das Spargelbeet zunächst gründlich und tief umgraben. So bekommen die tief wachsenden Wurzeln genügend Sauerstoff und drohen nicht zu verfaulen.

Für eine reiche Ernte und dicke Sprossen muss der Boden mit reichlich Kompost oder Mist gedüngt werden. Besonders in den ersten drei Anbaujahren ist es wichtig, das Beet frei von Unkräutern, insbesondere Wurzelunkräutern wie der Quecke und Ackerwinde, zu halten. Diese entziehen dem Boden sonst zu viele Nährstoffe, welche die Spargelpflanzen für ein kräftiges Wachstum benötigen.

Aussaat & Vorkultur

Obwohl der Spargel natürlich aus Samen gezogen werden kann, besitzt die Verwendung von Jungpflanzen vielerlei Vorteile. Ihre Aufzucht ist gelingsicherer und man erspart sich ein ganzes weiteres Jahr des Wartens bis zur eigentlichen Ernte der Sprossen. Einjährige Jungpflanzen bekommt man in Gärtnerein, Spargelhöfen oder im Versandhandel. Beim Kauf ist auf ein Gewicht der Pflanzen von mindestens 50 g zu achten. Die Spargelpflänzchen sind von guter Qualität, wenn sie mindestens sechs gut entwickelte Knospen und dicke, nicht eingetrocknete Wurzeln besitzen. Pflanzen mit verschimmelten Stellen an Knospen oder Wurzeln müssen konsequent aussortiert werden. Solche mit Schimmel befallenen, matschigen Stellen fördern die rasche Ausbreitung verschiedener Krankheitserreger. Pro Spargelesser sollten etwa zehn Jungpflanzen eingeplant werden.

Pflanzung & Pflege

Der Grünspargel wird zwischen Ende März und Anfang Mai angepflanzt. Dafür hebt man zunächst Gräben von etwa 40 cm Breite und einer Tiefe von 20-25 cm aus. Zwischen den Gräben ist ein Abstand von mindestens 40 cm einzuhalten. Anschließend füllt man etwa ein Drittel des jeweiligen Grabens mit einem Gemisch aus gut verrottetem Kompost und Mist. Auf diese Schicht legt man nun mittig die Spargelpflänzchen in Abständen von 25-30 cm. Das Wurzelgeflecht und die Stangen des Jungspargels müssen dabei nach oben zeigen. Danach wird der Graben mit einer Mischung aus Gartenerde, Sand und Kompost locker aufgefüllt, bis die Spargelknospen etwa 5 cm mit dem Erdgemisch bedeckt sind. In der darauffolgenden Zeit unbedingt auf eine lockere, unkrautfreie Erdoberfläche achten, sodass ausreichende Mengen an Wasser und Nährstoffen zu den neu eingesetzten Pflänzchen gelangen. Direkt nach der Pflanzung und zwei Monate danach ist eine ausgiebige Düngung des Spargelbeetes empfehlenswert. Hierfür verteilt man ungefähr eine große Hand voll Dünger auf je zwei laufende Meter des Pflanzgrabens. Unmittelbar nach dem Düngen das Angießen nicht vergessen.

Die Spargelpflanzen wachsen zu größeren, dekorativen Stauden heran, die man bis in den Spätherbst stehen lassen kann. Ab November muss das abgestorbene, braune Kraut entfernt werden. So wird garantiert, dass die Wurzeln des Spargels genügend Nährstoffe für die nächste Saison speichern. Das Spargelkraut ist im Anschluss in der Biotonne zu entsorgen oder zu verbrennen, um der Verbreitung von Pilzen und Krankheitserregern vorzubeugen.

Nach dem Entfernen des Krautes wird die Erde gelockert und die Oberfläche mit Grünschnitt gemulcht. Bis Ende März benötigt das Beet neben der ganzjährig notwendigen Unkrautentfernung dann keine weitere Pflege. Im ersten und zweiten Pflanzjahr wird noch kein Spargel gestochen. Der Ertrag wäre nur sehr klein und die Pflanze würde zu stark geschwächt werden.

Ernte und Lagerung

Ab dem dritten Jahr können die Spargelsprossen bis Ende Mai, ab dem vierten sogar bis Ende Juni ausgiebig geerntet werden. Allerdings begrenzt man die Ernte auf maximal 5o Tage, um der Pflanze nach den Erntestrapazen genügend Erholung zu bieten.

Die Ernte beginnt, sobald die Spitzen der Spargelsprossen etwa 2-3 cm über der Erde herausragen. Dann können die zu erntenden Sprossen direkt über dem Erdboden mit einem scharfen Messer abgeschnitten werden. Eingewickelt in ein feuchtes Tuch ist die Lagerung der Sprossen für einige Tage im Kühlschrank möglich. ​ Der gewaschene und geschälte Spargel lässt sich auch gut im Tiefkühler bei -18°C aufbewahren.

Jahresübersicht

März bis Mai

  • ausgiebige Bodenlockerung
  • Ausheben der Spargelgräben
  • Gräben mit Mist und Kompost anreichern
  • Einsetzen der Spargelpflänzchen
  • ausgiebig nach dem Pflanzen düngen
  • regelmäßig Unkraut entfernen und gießen

Mai bis Juni

  • Pflanzen düngen
  • Boden locker halten
  • ab dem dritten Standjahr Ernte der Sprossen

November

  • Krautreste entfernen und entsorgen
  • verholzte und vertrocknete Sprossen ebenfalls entnehmen
  • Erde lockern
  • ausgiebige Düngung mit Kompost oder Stallmist
  • Boden mit Grünschnitt mulchen

Probleme die auftreten können

Besonders in feuchten Lagen erkrankt der Spargel häufig an Pilzinfektionen. Der sogenannte Spargelrost kündigt sich durch hellgelbe Flecken auf den Blättern und Trieben an. Die Sporen dieser Pilzart zerstören die Blätter der Spargelpflanze. Dadurch kann die Pflanze zu wenig Nährstoffe einlagern, was zu einer merklich schlechteren Ernte in den Folgejahren führt. Zur Vorbeugung sollte der Anbau in Hauptwindrichtung erfolgen. Ist die Spargelpflanze einmal befallen, helfen oft nur noch chemische Spritzmittel.

Das Spargelhähnchen und der Spargelkäfer sind Käferarten, deren Larven sich gern und ausgiebig am Spargel bedienen. Ein schädlicher Larvenbefall kann jedoch durch regelmäßiges Absammeln der Käfer verhindert werden.

Die Larven der Spargelfliege fressen sich durch den gesamten Spargeltrieb hindurch und verpuppen sich direkt am Spargelkraut. Als ortstreue Insekten können sie über mehrere Jahre den Ernteertrag deutlich verschlechtern. Deshalb ist es wichtig, die Stängelreste und das Laub des Spargels im Herbst gründlich zu entfernen und zu verbrennen.

Bildnachweise / Pictures by:
1st photo by OakleyOriginals - Daily Asparagus - CC BY 2.0
2nd photo by Sigfrid Lundberg - P1000110 - CC BY-SA 2.0
3th photo by sacratomato_hr - DSC_0524 - CC BY-SA 2.0
4th photo by LID Jonas Ingold - Spargel - CC BY-SA 2.0
5th photo by liz west - first asparagus - CC BY 2.0

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Artikel von Maja Dumat