Dicke Bohnen anbauen » Aussaat & Pflege im Garten

In Deutschland ist sie bekannt als Puffbohne, Saubohne, Ackerbohne oder Pferdebohne. Die Dicke Bohne ist entgegen ihrer Verwandten eher klein und rundlich und hat eine lange Tradition. Anfangs war sie ein Pionier des Gemüseanbaus und ein beliebter Sattmacher, heute ist ihr Wert aber nahezu in Vergessenheit geraten und sie dient meist nur noch der Industrie als Tierfutter. In Spanien, Italien und Frankreich ist sie allerdings sehr bedeutend für die Zubereitung von köstlichen Leibspeisen und beglückt hungrige Mägen.

Der Anbau ist leicht und wird mit süßen, zarten Körnern belohnt. Leichte Minusgrade machen ihr nichts aus und so kann schon im kalten Februar bei bis zu -5°C angebaut werden. Sie wächst ein bis zwei Meter hoch und steht meist eigenständig ohne Stütze. Da das Angebot an Dicken Bohnen im Supermarkt und generell im Handel rar ist, lohnt sich die Aussaat im eigenen Garten allemal. Auch die großen, meist weißen Blüten sind wirklich schön. Bewährte Sorten sind die 'Dreifach Weiße', 'Piccola', 'Witkiem' und 'Aquadulce'.

Weitere Namen: Puffbohnen, Saubohnen, Ackerbohnen; lateinischer Name: Vicia faba var. major

Pflanzen und Pflege

Standort

Am besten gedeiht sie an einem vor kräftigen Böen abgeschirmten Ort mit angenehmer Sonne. Da sie nicht sehr hoch wächst und schön blüht, kann sie als Ergänzung zwischen Blumen oder anderes Gemüse gepflanzt werden. Als Schwachzehrer verträgt sie sich wunderbar mit Starkzehrern wie Kartoffel, Kohl, Möhre, Spinat, Rote Beete und Mittelzehrern wie Kohlrabi, Pastinake, Mangold. Abzuraten ist von einer Mischkultur mit Erbsen, jeglichen Zwiebelgewächsen und Fenchel.

Boden

Zum Anbau eignet sich ein recht schwerer, lehm- und kalkhaltiger Boden, wo sich die Bohne tief verankern kann. Es ist wichtig darauf zu achten, dass das Gießwasser sich nicht staut und die Pflanze so keinen Schaden nimmt. Die Knöllchenbakterien an den Wurzeln versorgen Erde und Pflanze mit gebundenen Stickstoff aus der Luft - nach der Ernte im Hochsommer bleiben also Wurzeln und Triebteile als natürlicher Gründünger im Beet. Nach dreijähriger Pause können auf demselben Beet wieder Bohnen angebaut werden.

Vorzucht

Ist es für eine Aussaat im Frühjahr noch zu kalt, zieht man die Samen im Zimmer, Gewächshaus oder Frühbeet vor. Erst wenn die Außentemperatur bei -5°C ist, kann die Pflanze im Beet keimen und gut wachsen. Alle anderen Minusgrade sind zu frostig. Für die Vorzucht im Januar/Februar pflanzt man in jedes Gefäß eine einzelne Bohne.

Aussaat

Das Raussetzen der vorgezogenen Sämlinge oder eine Direktaussaat ist gegen Mitte März gut. In milden und warmen Regionen ist es auch Februar schon möglich. Im Beet werden die Bohnen 5-8 cm tief gesetzt - bei Einzelreihen im Abstand von 45 cm, bei Doppelreihen im Abstand von 20 cm. Auch eine zelt- oder quadratförmige Anordnung sieht dekorativ aus und beansprucht wenig Platz – dabei immer 20-30 cm Wuchsraum lassen.

Ernte und Lagerung

Reife

Die Dicke Bohne schmeckt am leckersten, wenn die Schoten noch klein und frisch sind. Sicher gehen kann man, indem man eine Hülse aufbricht – ist sie erntereif, so ist die Verbindung zwischen Korn und Schote grün oder weiß. Sobald sich diese dunkel verfärbt, büßt die Bohne an Qualität ein.

Ernte

Besonders viel zu pflücken gibt es, wenn während der Blüte reichlich gegossen wurde – das gibt Kraft für eine gute Fruchtbildung. Hängen die Schoten ab Juni an den Trieben, gilt es immer zeitnah und regelmäßig zu pflücken. Mit einer sanft drehenden Bewegung wird die Hülse von der Pflanze gelöst. Sind die Früchte so zahlreich, dass sie keine Verwendung finden, friert man sie einfach ein.

Verwendung

Bevor die Bohnen als Gericht verarbeitet werden, ist es ratsam sie über Nacht einzuweichen – das verringert letztendlich die Kochdauer und macht sie noch verträglicher. Zu viel gepflückte Bohnen werden kurze fünf Minuten blanchiert und dann bis zur nächsten Verwendung eingefroren. Aus Trockenbohnen gewinnt man eigene Saaten für den Anbau.

Jahresübersicht

Februar

  • Vorziehen der Samen im Zimmer, Gewächshaus oder Frühbeet (ein Samen pro Topf)
  • dabei beachten: Pflanztiefe 2 cm

März

  • Mitte März: Umpflanzen der vorgezogenen Sämlinge ins Beet oder direkte Aussaat
  • dabei beachten: Pflanztiefe 5-8 cm, Samenabstand 15-20 cm
  • höher wachsenden Sorten mit einer gespannten Schnur Halt geben

April

  • Anfang April: erneute und letzte Aussaat möglich
  • bei späterer Aussaat besteht Gefahr durch die Braunfleckenkrankheit

Mai

  • sobald Blüten erscheinen, werden die Pflanzen entspitzt
  • durch Ausbleiben neuer Triebe wird Fruchtbildung angeregt und Blattläusen vorgebeugt

Juni

  • erste Ernte
  • im Blumen- oder Gemüsebeet können abgeerntete Pflanzen durch Saisonales ersetzt werden

Juli bis August

  • abgeerntete Pflanzen als Gründünger im Gemüsebeet lassen
  • reichert Erde mit Stickstoff an

Probleme die auftreten können

Erbsen- und Ackerbohnenkäfer fressen Löcher in die Bohnen, was sie zur weiteren Verwendung unbrauchbar machen. Zeitig gesäte Pflanzen bleiben davon aber weitgehend verschont. Auch die Maus macht sich an der Dicken Bohne zu schaffen und mag besonders frische Saat und junge Keimlinge – da hilft es Fallen zu platzieren.

Auf Sämlingen sind Bohnenfliegenlarven zu finden, die sich von Teilen der Wurzeln und Keimblätter ernähren. Ein unbeschadetes Wachstum gewährt man durch die Vorzucht in geschützten Räumen oder durch das Abschirmen mit einem Kulturschutznetz.

Bei sich gelbbraun färbenden Flecken mit rostbraunen Punkten hat man es mit Bohnenrost zu tun. Ähnlich zeigen sich bei der Braunfleckenkrankheit braune bis schwarze Flecken auf der Pflanze – in beiden Fällen müssen die betroffenen Teile schnellstens entfernt werden. Besonders lästig ist der Befall durch die Schwarze Bohnenblattlaus, der sich durch klebrig schwarze Flecken bemerkbar macht. Die Läuse ernähren sich vom Pflanzensaft und rauben der Bohne die Energie zum Wachsen. Das Entfernen der ungebetenen Gäste genügt meist schon.

Bildnachweise / Pictures by:
1st photo by Andy Wright - Broad Beans - CC BY 2.0
2nd photo by graibeard - BroadBeans-1004 - CC BY-SA 2.0
3th photo by Christian Guthier - Sprouting broad bean - CC BY 2.0
4th photo by karen_hine - Broad bean flowers - CC BY-SA 2.0
5th photo by jules - broad bean pesto - CC BY 2.0

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Artikel von Maja Dumat