Beinwell anbauen » Aussaat & Pflege im Garten

Der Beinwell ist ein einheimisches Rauhblatt- oder Borretschgewächs, das zu kräftigen und widerstandsfähigen Stauden heranwächst. Auch wenn der Beinwell wegen möglicherweise leberschädigender Bestandteile aus der Küche verbannt wurde, erfreut er sich unter Gartenfreunden großer Beliebtheit. An den bis zu 1,5 m hohen Stauden trägt der Beinwell von Mai bis September schön anzusehende und den Garten zierende violette Blüten. Er enthält den für seine heilende und entzündungshemmende Wirkung bekannten Stoff Allatoin. Deshalb können aus Beinwell zubereitete Aufgüsse Gelenk- und Muskelschmerzen lindern.

Besonders nützlich zeigt er sich jedoch als Pflege- und Düngemittel. Beinwelljauche lässt schädlingsanfällige Pflanzen resistenter gegenüber Blattläusen und Spinnmilben werden. Sie ist außerdem äußerst mineralreich und hilft dabei, Starkzehrern wie Tomaten die notwendigen Nährstoffe zuzuführen. Die klein geschnittenen Blätter haben sich als äußerst kaliumreiches Düngemittel und Mulchmaterial für Gemüsekulturen bewährt.

Weitere Namen: Wallwurz, Beinwurz; lateinischer Name: Symphytum

Pflanzen und Pflege

Boden und Standort

Der Beinwell mag sumpfige, feuchte Böden mit einem hohem Nährstoffgehalt. Idealerweise weisen diese einen pH-Wert zwischen 6,5 und 7,5 auf. Auch auf Lehmböden gedeiht er gut. Erde, die eher nährstoffarm ist, muss vor dem Bepflanzen mit Kompost angereichert werden. Als Standort eignen sich halbschattige Plätze. Man kann ihn gut als Unterpflanzung zu Obstbäumen, Erlen und Trauerweiden kultivieren.

Aussaat und Anzucht

Der Beinwell wird im Spätsommer direkt ins Beet ausgesät. Als Dunkelkeimer müssen die einzelnen Samenkörnchen leicht in den Boden gedrückt und mit etwas Erde bedeckt werden. Bis sich die ersten Keimlinge nach rund zwei Wochen zeigen, sollte man den Boden stets feucht halten. Im Herbst sind die Jungpflanzen in einem Abstand von ca. 50 cm zu vereinzeln. Es geht aber noch leichter: Da der Beinwell schnell wuchert, ist es oftmals ausreichend, eine einzelne, sich schnell vermehrende Jungpflanze in den Boden zu setzen. Die Vermehrung durch Wurzelteilung ist ebenfalls leicht durchführbar. Hierfür gräbt man die Pflanze aus und teilt sie mit einem einfachen Spatenstich in zwei Teile. Im Anschluss werden beide Teile wieder in die Erde gebracht.

Pflege

Als robuste Wildpflanze benötigt der Beinwell fast keine Pflege. Auf nährstoffarmen Böden profitiert er von der Anreicherung mit organischem Dünger. Besonders geeignet sind hierfür Hornspäne und Pferdemist. Nach den ersten Frösten im Spätherbst sollte die Pflanze zurückgeschnitten und ihre oberirdischen Triebe entfernt werden.Das lässt den Beinwell im nächsten Jahr besser austreiben und verhindert zusätzlich, dass er sich durch seine umherfliegenden Samen unkontrolliert im Garten verbreitet. Ansonsten benötigt er als winterharte Pflanze während der kalten Monate keinen weiteren Schutz.

Ernte und Lagerung

Die für die Herstellung von heilenden Aufgüssen und Umschlägen verwendeten Blätter sind während der gesamten Vegetationszeit zu ernten. An einem windstillen aber luftigen Ort können diese auch getrocknet und zu einem lang haltbaren Pulver gemahlen werden. Alle Pflanzenteile des Beinwells eignen sich ausgezeichnet als Mulchmaterial und zur Herstellung einer Jauche.

Jahresübersicht

August

  • Direktsaat der Beinwellsamen in das Beet
  • Samen leicht mit Erde bedecken September

November

  • Vereinzeln der Jungpflanzen im Reihenabstand von 50 cm
  • Zurückschneiden der oberirdischen Triebe nach dem ersten Frost

Probleme die auftreten können

Wird der Beinwell in einem eher trockenen Gebiet kultiviert, muss er hin und wieder gewässert werden, um nicht zu vertrocknen. Ansonsten ist er pflegeleicht und gegenüber Schädlingen und Krankheiten sehr robust.

Bildnachweise / Pictures by:
1st photo by punch_ra - Beinwell, Fukushima - CC0 Public Domain
2nd photo by Matt Lavin - Symphytum officinale - CC BY-SA 2.0
3th photo by Andrey Zharkikh - 2011.05.31_17.48.59_CIMG5658 - CC BY 2.0
4th photo by FreeUsePhotos - Comfrey - Symphytum officinale - CC BY 2.0

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Artikel von Maja Dumat