Basilikum anbauen » Aussaat & Pflege im Garten

Das Basilikum gehört weltweit zu den beliebtesten Würzkräutern. Besonders aus der italienischen Küche ist es nicht mehr wegzudenken. Die verzweigten, blättrigen Stengel der einjährigen Basilikumpflanze werden je nach Sorte bis zu 60 cm hoch. Alle Pflanzenteile verbreiten einen wohlriechenden Duft, der süßlich bis würzig ausfallen kann.

Ursprünglich aus Indien stammend, benötigt der Basilikum reichlich Sonne und Wärme zum Wachsen. In unseren Breiten erfordert der Anbau daher ein wenig Aufwand. Die Mühle lohnt sich, denn der Geschmack des frischen Basilikums ist wesentlich aromatischer als der von haltbar gemachtem. Er lässt sich sowohl im Freiland als auch in Töpfen oder Kübeln kultivieren.

Weitere Namen: Basilie, Basilienkraut oder Königskraut; lateinischer Name: Ocimum basilicum

Pflanzen und Pflege

Boden und Standort

Damit das Basilikum gut gedeiht, benötigt es einen sonnigen und warmen Standort. So sind ein sonniger Balkon- oder Fensterplatz bestens geeignet. Bei Temperaturen, die 12°C unterschreiten, stellen die Pflänzchen ihr Wachstum ein. Obwohl das Basilikum auch im Halbschatten aufgezogen werden kann, entfalten die Blätter ihr volles Aroma nur bei ausreichender Sonnenbestrahlung. Da starker Regen und Wind seine feinen Triebe schädigt und abknickt, ist beim Anbau im Freiland ein geschützter Standort auszuwählen. Dort verträgt es sich auch gut mit Tomaten- und Salatpflanzen in der Mischkultur. Zusätzlich schützt er dann die Tomaten vor einem Schädlingsbefall durch Tomatenholzwürmer und Mehltau.

Basilikum zählt zu den Mittelzehrern, die während des Wachstums eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen brauchen. Nährstoffarme Kräutererde ist daher eher weniger geeignet. Stattdessen greift man lieber für den Anbau in Töpfen oder Kübeln auf hochwertige Blumenerde zurück. Um Staunässe zu verhindern, muss der Boden gut gelockert und durchlässig sein. Feste Erde kann mit etwas untergemischtem Sand aufgelockert werden.

Aussaat und Anzucht

Da kalte Temperaturen vom Basilikum nur schlecht vertragen werden, empfiehlt es sich, es auf einer warmen Fensterbank oder in einem beheizten Frühbeetkasten vorzuziehen. Als ideal haben sich Temperaturen von 15-20°C erwiesen. Ein günstiger Zeitpunkt für die Aussaat ist zwischen Ende März und Anfang April.

Hierfür werden kleine Schalen oder Töpfe zunächst gründlich gereinigt und anschließend mit einem Gemisch von zu jeweils zwei Dritteln Anzuchterde und einem Drittel Sand gefüllt. In jedes Gefäß gibt man dann 5-10 Samenkörnchen auf die gut angefeuchtete Erde. Die Samenkörnchen sind nur leicht auf die Erde anzudrücken, denn die Basilikumpflanze gehört zu den Lichtkeimern. Mit Folie oder einer Glasscheibe verdeckt man anschließend die Anzuchtgefäße. Bei ausreichender Wärme und regelmäßiger Wasserversorgung zeigen sich schon nach wenigen Tagen erste Keimblätter.

Sobald die Sämlinge zwei Keimblätter tragen, sollten sie pikiert und in größere Gefäße mitnährstoffreicher Erde umgesetzt werden. Bereit für das Freiland oder den Balkon ist das Basilikum erst, wenn Mitte oder Ende Mai kein Frost mehr droht. Im Gartenbeet ist das Ausbringen einer Mulchschicht aus Kompost oder Rindenmulch sinnvoll, um den Boden bei Temperaturschwankungen ausreichend warm zu halten. Zeigt sich das Jahr besonders nass und kalt, ist diese Maßnahme häufig nicht ausreichend. Oft gedeihen die Basilikumpflanzen bei derartigen Witterungsverhältnissen nur auf dem Balkon oder im Gewächshaus.

Pflege

Die Basilikumpflanzen sind immer dann zu wässern, wenn die Erdoberfläche leicht angetrocknet ist. Da sie gegenüber der Wurzelfäule empfindlich sind, sollte Staunässe unbedingt vermieden werden. Beim Gießen ist darauf zu achten, die Blätter nicht mit Wasser zu benetzen. Feuchte Blätter begünstigen Pilzerkrankungen, welche die gesamte Pflanze zerstören können. Hornspäne oder Kompostdünger fördern ein kräftiges Wachstum. Mit solchen Düngergaben beginnt man etwa 6 Wochen nach der Pflanzung.

Ein einfacher Trick sorgt für eine ertragreiche Ernte: Zunächst ist dafür nur die obere Triebspitze abzuschneiden. Die zwei unteren Blattpaare belässt man an der Pflanze. Auch bei den in der Folge wachsenden Seitentrieben ist jeweils immer die Spitze zu entfernen. Das verhindert die Bildung von Blüten, die den Basilikumblättern das würzige Aroma rauben und lässt die Pflanze insgesamt buschiger wachsen.

Die meisten Sorten des Basilikums sind einjährig. Besitzt man eine seltene mehrjährige Sorte, müssen die Pflanzen vom Herbst bis ins Frühjahr zum Überwintern im Haus untergebracht werden.

Ernte und Lagerung

Die Ernte einzelner Blätter und Triebe ist in der Regel bis in den späten Herbst möglich. Dabei ist zu beachten, dem Basilikum stets genügend Blattwerk zum Überleben zurückzulassen. Mehr als 50 % der Pflanze sollten man daher nicht zurückschneiden. Es ist empfehlenswert, vor allen Dingen die großen Blätter für die Ernte abzuschneiden. Sie tragen das intensivste Aroma und rauben kleineren Blättchen das Licht.

Wer die geernteten Basilikumblätter nicht direkt als Würzkraut verwenden will, kann diese auch einfrieren. Sie halten sich im Tiefkühlschrank bis zu 12 Monate. Obwohl die Konsistenz dann etwas matschig ist, eignen sich die Blätter weiterhin gut zum Würzen.

Das Trocknen der Pflanzenteile ist eher weniger empfehlenswert, da so zu viel an Geschmack verloren geht. Bewährt hat sich auch die Konservierung von Basilikum in Essig oder Öl. Pürierte Blättchen mit Olivenöl, auch als Pesto bekannt, sind eine beliebte Zutat in der Küche.

Jahresübersicht

März bis April

  • Vorziehen des Basilikums auf warmer Fensterbank oder im beheizten Frühbeet
  • Pikieren und Einsetzen der jungen Pflänzchen in größere Gefäße
  • Jungpflanzen in nährstoffreicher Erde aufziehen

Mai

  • Ausbringen der Basilikumpflanzen auf den Balkon oder ins Freiland
  • Düngen nach 6 Wochen
  • Triebspitzen einkürzen um die Blütenbildung zu verhindern

Probleme die auftreten können

Im Garten wird das Basilikum leider schnell Opfer von Schnecken und Raupen. Die Pflanzen sollten deshalb regelmäßig kontrolliert und von den Schädlingen durch Absammeln befreit werden. Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, sie macht den Basilikum anfällig für Bakterien, Pilze und Stängelgrundfäule. Einmal betroffene Pflanzen kann man oft nicht mehr retten. Haben Spinnmilben und Wanzen die Blätter befallen, hilft das Abwaschen der Blätter und starkes Zurückschneiden.

Bildnachweise / Pictures by:
1st photo by Aimee Plesa - basil - CC BY-SA 2.0
2nd photo by Bennett - lime basil - CC BY-SA 2.0
4th photo by Nic - Basil is looking good - CC BY-SA 2.0
5th photo by GFDL - Basilikum großblättriger Genoveser - CC BY-SA 3.0

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Artikel von Maja Dumat