Asia-Salate anbauen » Aussaat & Pflege im Garten

Die fernöstlichen Salate sind eine kulturelle Bereicherung für unsere Gärten, auch wenn einige noch nicht so geläufig sind. Das schnelle Wachstum, die leichte Kultivierung und der würzige Geschmack machen das grüne Gemüse beliebt.

Außer Chinakohl sind fast alles Pflücksalate, bilden also nur lose Blätter und keine festen Köpfe. Nachteil ist das schnelle Schießen bei der zeitigen Aussaat im Frühjahr und die gegen Sommer aufkommenden Kohl-Schädlinge und -Krankheiten, unter denen auch Asia-Salate als Kohl-Art leiden.

In Deutschland recht bekannt ist der Chinakohl - ein milder, leicht kohlartig schmeckender, knackig frischer Salat. Erst ab Juli wird dieser draußen ausgepflanzt, ansonsten schießt er.

In den Küchen Asiens ist die Verwendung von Kai-Lan Standard, hier auch bekannt unter den Namen Chinesischer Brokkoli. Er ist mit dem Brokkoli verwandt und schmeckt ähnlich, wenn auch etwas süßlicher. Ab Anfang Sommer wird er ausgesät und Blätter, Stiele und Blütentriebe können bis es frostig wird, geerntet werden.

Ein Salat für den kühlen März ist z.B. Shungiku, die Speisechrysantheme. Das ist eine aromatische Blume mit zart gefiederten, geschmacklich herb-pikanten Blättern und gelb-weißen Blüten. Sie kann auch eine leichte Sellerie-Note haben. Nach der Blüte schmecken die Blätter unangenehm bitter.

Ein ebenfalls würziger Salat ist Mizuna – er ist das ganze Jahr über erntbar, auch im Frühjahr. Die enthaltenen Senföle machen ihn so aromatisch, es sticht auch eine leicht pfeffrig-scharfe Rucola-Note heraus.

Für das Anbraten, Dünsten oder Mischen von köstlichen Salaten eignen sich auch die dicken Stiele des Spargelsalat, der Pak-Choi, Komatsuna, Senf, Grün im Schnee, Red Giant und einige andere. Es gibt im Handel viele schossfeste und kältetolerante Sorten, die einen guten Anbau ermöglichen.

Pflanzen und Pflege

Standort

Das asiatische Kohlgewächs braucht nicht viel – leichte Sonne, angenehmer Halbschatten und stetig feuchten Boden. Ein paar Arten sind kälteresistent und halten Frost bis -5°C stand. Generell empfiehlt sich eine Aussaat von Mai bis Ende September, im Frühjahr kommt es oft zur ungewollt vorzeitigen Blüte. Wie ihre europäischen Artgenossen bevorzugen sie einen humosen, stickstoffhaltigen, regelmäßig gewässerten Lehm- oder Sandboden. Asia-Salate sind Kohlgewächse, also Starkzehrer – alle vier Jahre können sie auf demselben Beet wieder gesät werden. In der Vor- oder Mischkultur harmonieren sie gut mit Bohnen, Erbsen, Spinat, Salat und Möhren.

Aussaat

Pflücksalate und Kräuter sollten alle 15-20 cm gesteckt werden - größeres Gemüse wie Pak-Choi und Chinakohl alle 30-40 cm. Eine gute Tiefe ist bei 1-2 cm. Ist eine Aussaat im Frühling geplant, so ist es besonders gut, einen nährstoffarmen Boden im vorangehenden Herbst mit Kompost zu mischen. Gekräftigt und frisch gegossen kann dann gegen April angebaut werden. Bei einer Aussaat gegen Sommer ist es wichtig schossfeste Sorten zu wählen, mit einem Kulturschutznetz Schädlinge abzuschirmen und den Boden immer feucht zu halten. Das Bedecken der Erdoberfläche mit z.B. Grünschnitt, Laub oder Spänen hält die Feuchtigkeit länger. Asia-Salate sind kälte- bis frostresistent und keimen, je nach Art, bei Temperaturen bis um die -5°C.

Ernte und Lagerung

Reife und Ernte

Fast alle Asia-Salate sind Pflück- und Schnittsalate, daher sind sie jederzeit erntebereit. Eine empfehlenswerte Größe liegt aber bei 15-20 cm. Damit nach dem Schnitt alles gut nachwächst, verwendet man nur die äußeren Blätter und lässt dabei wenige Zentimeter über der Erde stehen. Auch frisch geschossene Blütenstiele sind essbar – sobald die Blüte aber offen ist, wird der Geschmack leicht bitter.

Asia-Salate finden vierlei Verwendung – gebraten, gedünstet, gewokt, frisch als Salat oder Beilage schmecken sie schön würzig und einfach lecker!

Jahresübersicht

April bis Mai

  • Aussaat in Töpfe, Kästen, Gewächshaus oder ins Beet
  • dabei beachten: Samenabstand 15-20 cm (Pflücksalate) oder 30-40 cm (Chinakohl, Pak-Choi), Pflanztiefe 1-2 cm
  • die Ernte junger Blätter von Sämlingen für Salate ist möglich

Juni

  • regelmäßige Aussaat (nur schossfeste Sorten)
  • wichtig: Chinakohl während Wachstum nicht umsetzen, da es zur vorzeitige Blüte kommen kann
  • Gefahr durch Blattläuse, Kohlfliegen und Kohlweißling (Kulturschutznetz spannen)

Juli

  • Boden immer feucht halten, nach Bedarf mit Mulch bedecken
  • Acht geben auf Schädlinge

August

  • Aussaat von Chinakohl noch möglich

Probleme die auftreten können

Schnecken erfreuen sich vor allem an jungen Trieben. Gegen Sommer schlüpfen die Raupen des Kohlweißlings und ernähren sich von den Blättern - ein zeitig gespanntes Kulturschutznetz hilft. Die Raupen können auch von Hand entfernt und an Vögel verfüttert werden. Auch die Kohlfliege legt Eier, allerdings auf die Erde. Erstes Ziel für die frisch geschlüpften Larven sind die nahstehende Wurzeln, die im geschädigten Zustand Wuchsstörungen oder schlimmstenfalls das Ende des Gemüses bedeuten. Es hilft ein fest auf dem Boden verankertes und dicht abschließendes Vlies oder Kulturschutznetz oder das Legen von Kohlkragen.

Eine besonders verheerende Krankheit bei Kohlgewächsen ist die Kohlhernie. Ein Befall wird durch rötliche oder gilblich werdende Blätter, Wuchsstörungen oder Verdickungen der Wurzeln deutlich. Kranke Pflanzen können nur noch entsorgt werden - keinesfalls kompostieren! Um dem vorzubeugen möglichst kalkhaltige Böden wählen, den vierjährigen Fruchtwechsel einhalten und vor dem Auspflanzen vorziehen. Die Wurzeln sind dann kräftiger und resistenter.

Die Blätter werden des Öfteren auch von Kohlerdflöhen oder Blattläusen befallen.

Bildnachweise / Pictures by:
1st photo by F Delventhal - Clagett Farm Share Week 3 - CC BY 2.0
2nd photo by isaac'licious - Mizuna - CC BY-SA 2.0
5th photo by Forest and Kim Starr - starr-090421-6292-Brassica_rapa_var_chinensis-crop-Pukalani-Maui - CC BY 2.0

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Artikel von Maja Dumat