Porphyr aus Rochlitz: Die Porphyrbrüche in Sachsen
Allgemeines zum Porphyr
Porphyr ist ein vulkanisches Gestein, welches u.a. am Rochlitzer Berg bei Rochlitz in Sachsen abgebaut wird. Dieses Gestein hat eine warmrote Farbe. Das Rochlitzer Porphyr wird durch seine Marmorierung häufig auch Sächsischer Marmor genannt.
Vor vielen Jahrhunderten war der Rochlitzer Berg ein Vulkan, welcher enorme Mengen Asche ausstieß. Die Asche wurde im Laufe dieser Jahrhunderte zu einem porösen Gestein gepresst, welches nun bis zu 100 Meter dick ist. Einige Funde beweisen, dass Porphyrgestein schon vor 3.000 Jahren verwendet wurde.
Die Firma „Vereinigten Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge GmbH“ ist seit 1879 für den Abbau des Porphyrgesteins zuständig. Porphyr wird heute u.a. als Material für Grabmale, Bodenplatten, Pflanzkübel, Gartenbänke sowie für den Bau von bedeutsamen und historischen Gebäuden verwendet.
Der Rundgang im Porphyrlehrpfad
Der Rundgang im Rochlitzer Porphyrbruch hat 15 Stationen und wurde 2005 für Besucher eröffnet.
Station 1: Waldschlößchen
Das Gebäude namens Waldschlößchen entstand im Jahr 1861 auf dem Rochlitzer Berg.
Station 2: Bergkeller & Wasserversorgung
Der Bergkeller liegt gegenüber dem Waldschlößchen auf dem Grund der
sogenannten Haberkornschen Brüche. Dort befindet sich zur warmen
Jahreszeit auch die Eselei.
Station 3: Pferdestall
Mit Pferden führen die Transportunternehmern die abgetragenen Steinblöcke zu den Orten wo sie verarbeitet wurden.
Station 4: Porphyrbruch
Die Familie Haberkorn besaß seit 1613 Bruchrechte auf dem Berg und gründete im Jahr 1897 mit anderen Bruchbesitzern die "Vereinigten Porphyrbrüche auf dem Rochlitzer Berge GmbH".
Station 5: Böhmestein
Im Jahre 1866 verunglückte der Königlich Sächsische Jäger Sergeant Rudolf Böhme in den Haberkornschen Brüchen.
Station 6: Panorama-Ausblick
Einen erstklassigen Ausblick auf das Muldental bis zum Erzgebirge findet man auf dieser Station.
Station 7: Einsiedelei
Im Jahr 1871 errichtete Christian Gottlob Seidel auf seinem Steinbruch
die sogenannte "Einsiedelei". Herr Seidel gilt deshalb auf dem
Rochlitzer Berg als Förderer des Fremdenverkehrs.
Station 8: Königshöhe
Christian Gottlob Seidel errichtete für König Friedrich August I. ein Denkmal, welches auch die Königshöhe genannt wird.
Station 9: Alte Schmiede
Jeder Steinbruch besaß eine Schmiede und natürlich auch ein Schmiederecht.
Station 10: Sozialgebäude
Das Sozialgebäude wurde im Jahr 1983 von Steinmetzmeister Gleisberg erbaut.
Station 11: Historischer Unterstand
Dieser typische Unterstand war für die Steinmetze. Die Steine wurden
über Gleisanlagen zu dem Unterstand gefahren und von den Steinmetzen
verarbeitet.
Station 12: Gleisbergbruch
Dieser Steinbruch ist 60 m tief und hat eingearbeitete Jahreszahlen von
1928 bis 1945. Durch die Jahreszahlen ist die damalige
Abbaugeschwindkeit sehr gut erkennbar.
Station 13: Aussichtsplattform
Im Steinbruch Gleisbergbruch wird seit über 50 Jahren kein Porphyr mehr abgebaut. Er wurde sozusagen der Natur überlassen.
Station 14: Friedrich-August-Turm
Dieser Turm ist ein Denkmal für den König Friedrich August II. Der Bau
dauerte 4 Jahre und wurde im Jahr 1959 abgeschlossen. Der Turn ist 27 m
hoch und komplett aus Porphyrgestein.
Station 15: Türmerhaus
Das sogenannte Türmerhaus gehörte Rudolph Zimmermann, welches als
Turmwärterwohnung gedacht war. Heute befindet sich das Bergrestaurant
"Zum Türmerhaus" in diesem restaurierten Gebäude.
Schlusswort
Ein Rundgang in diesem Steinbruch ist ein tolles Erlebnis. Die
Wanderwege sind sehr angenehm, die Aussicht ist traumhaft und die
herrlich roten Porphyrgesteine sind der krönende Abschluss des
Rundgangs. Am Ende des Rundgangs läd das Bergrestaurant "Zum Türmerhaus"
zu einer warmen oder kalten Stärkung ein.
Ein Ausflug zu den Rochlitzer Porphyrbrüchen ist interessant für Jung und Alt.
Bildnachweise/Pictures by:
1st photo: © Dietmar Grummt / PIXELIO