100 Jahre Bonsai Deutschland - Bonsai-Ausstellung in Sachsen
Allgemeines zur Austellung
Am 15.-17.06.2007, 100 Jahre nachdem vermutlich die erste „Zwergenbaumausstellung“ anläßlich der 3. Gartenbauausstellung 1907 in Dresden stattfand, wurde 100 Jahre Bonsai Deutschland von Bonsaifreunden aus dem Osten Deutschlands im Schloss Pillnitz konzipiert und organisiert. Ausstellungsstücke, Händler sowie Gäste waren aus ganz Deutschland vertreten. Wir nahmen die Gelegenheit wahr und besuchten diese Veranstaltung an diesem historischen Ort.
Nachdem ein passender Parkplatz gefunden wurde konnten wir uns auf die Ausstellung einstimmen indem wir durch den wunderschönen Schlosspark schlenderten.
Schon dieser Schlosspark bot eine Vielfalt an exotischen Pflanzen bei der jeder Pflanzenliebhaber nur so ins Schwärmen kommt.
Nach einem Spaziergang durch den Teil des Parks kamen wir zum eigentlichen Ausstellungsgebäude die Orangerie im Schlosspark Pillnitz.
Die Ausstellung konnte man günstig mit einer 4 € Tageskarte betreten.
Jeder Besucher bekam gleichzeitig auch einen Zettel auf welchem der
Favorit der Ausstellung vermerkt und zur Auswahl eingereicht werden
konnte.
Das Publikum war wider unseres Erwartens bunt durchmischt mit jungen
und älteren Bonsaifreunden. Die Veranstaltung war in zwei Teile getrennt
– ein Ausstellungsteil und einen Vortagsteil. Im Ausstellungsteil waren
84 Bäume zu sehen.
Wir führten einen kurzen Plausch mit Jörg Frahnow, einer der
Veranstalter. Dabei war zu erfahren, dass am ersten Veranstaltungstag
ca. 300 Besucher und am zweiten um etwa 12 Uhr schon 400 Besucher eine
Karte gelöst hatten. Erwartet wurden an diesem Wochenende ca. 2500 bis
3000 Besucher.
Ziel der Veranstaltung war unter anderem auch zu zeigen, dass sich der
Bonsai im Osten Deutschlands einer wachsenden Zahl von Anhängern
erfreut. Verschiedenste regionale Arbeitskreise aus ganz Deutschland
waren auf der Ausstellung vertreten. Ausgestellt wurde das oberste
Niveau an Bonsaigestaltungskunst. Der Ausstellungsraum zeigte einen
Schnitt an Bonsai- sowie Gestaltungsarten.
Erweitert wurde die Veranstaltung durch verschiedene Bonsaihändler,
welche ihre Bonsais, Werkzeuge, Schalen und Zubehör anboten. Dies schlug
sich auch in der Qualität der angebotenen Artikel wieder. Dazu aber
später mehr.
Es gab keinen Hauptsponsor wie wir von Jörg Frahnow erfuhren. Die Veranstaltung wurde von der 100 Jahre Bonsai Deutschland GbR und vieler freiwilliger Helfer umgesetzt und gestaltet.
Der Rundgang
Angefangen haben wir unseren Rundgang ganz Hinten in der Ausstellung. Die 84 Bonsias wurden in dem historischen Gebäude akurad aufgestellt und äußerst detailverliebt dekoriert. Auf dem weinroten Untergrund kamen die Prachtstücke sehr gut zur Geltung.
Eine Auswahl der ausgestellten Bäume findest du bei uns leider nicht mehr. Diese dürfen wir nicht mehr zeigen, sorry.
Danach ging es durch den Eingangsbereich, wo auch einige Händler wie Bonsai-Do
vertreten waren. Außerdem wurden an mehreren Tafeln geschichtliche
Fakten sowie einige Auslagen in Austellungskästen übersichtlich
dargestellt.
Wir empfehlen hierzu das Begleitbuch 100 Jahre Bonsai Deutschland in welchem diese Daten noch einmal hinterlegt sind.
Auch vereinzelte Bonsais wurden im Eingangsbereich zur Schau gestellt.
Durch den Eingangsbereich gelangt man in den Vortragsraum. Dort waren ebenfalls einige Händler vertreten, ein kleiner Imbiss sowie ein Bühne für die laufenden Vorträge.
Die Anbieter
Wie vorweg schon geschrieben, waren auf 100 Jahre Bonsai Deutschland
auch einige Aussteller, welche ihre Bonsaikreationen dem interessieren
Bonsaifreund zu käuflichen Erwerb anboten. Durch dieses Angebot wurde
die Ausstellung unserer Meinung sinnvoll und reichhaltig ergänzt.
Wir möchten ein paar Bonsaianbieter vorstellen.
Als erstes schauten wir uns den Shop von Vaclav Novák an. Das Angebot war reichhaltig und akkurat aufgebaut.
Als nächstes fragten wir Herrn Wolfgang Meinhardt aus Eckersdorf ob wir sein umfangreiches Angebot ablichten dürften. Dieser stimmte auch bereitwillig zu. Herr Meinhardt betreibt den Shop „Bonsai & Suiseki“.
Direkt neben Herrn Meinhardt war Bonsai-Koi bzw. Herr Uwe Schulze Zumhülsen aus Münchberg vertreten, welcher sich laut seinem Onlineshop auf handgemachte Bonsaitische spezialisiert hat.
Frau Ehrika Zhang von Im- und Export Zhang aus Hilchenbach bot im Ausstellungsraum eine reichhaltige Auswahl von Schalen und anderen Keramink- bzw Tongefäßen an. Leider haben wir davon keine Fotos gemacht.
Als letzte Etappe unserer „Shop Tour“ war Bonsai-Do aus Erfurt an der Reihe. Dieser Shop bot, die anderen wahrscheinlich auch aber nicht so explizit, Indoor Bonsais an. Das hat uns natürlich besonders gefallen, da „Die grüne Welt“ sich auch mit Zimmerpflanzen beschäftigt (wobei Bonsais keine wirklichen Zimmerpflanzen im Sinne von „hinstellen – giesen – wachsenlassen“ sind).
Herr Carsten Drohm, seines Zeiches Inhaber von Bonsai-Do, gab uns bereitwillig Auskunft über die Unterschiede zwischen Outdoor und Indoor Bonsais.
Bei Indoor Bonsais werden speziell Arten ausgesucht, welche in wärmeren
Gegenden der Erde heimisch sind und somit mit den durchgängig relativ
warmen Temperaturen in der Wohnung zurecht kommen.
Es waren noch weitere Aussteller vor Ort, von welchen wir aber leider keine Fotos haben.
Auszeichnungen "Bester Bonsai" und "Publikumspreis"
Am Galaabend, an welchem wir nicht teilnahmen, wurden die besten Bonsais
der Ausstellung gekürt und die dazugehörigen Auszeichnungen überreicht.
Unserer Meinung nach hat jeder Bonsai einen Preis verdient, da sie alle
mit sehr viel Sorgfalt, Mühe und Hingabe gestaltet wurden.
Doch wollen wir an der Stelle vom Jury- und Publikumsliebling berichten.
Bester Baum, ausgesucht von der Fachjury, war eine Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris). Gestaltet wurde dieser Bonsai von Piotr Cerniachowski aus dem Nachbarland Polen.
Vom Publikum wurde der Chinesischer Wacholder (Juniperus chinensis) von Silvia Kadasch als Favourit eingestuft.
Die „Czech Bonsai Association“ (Tschechischer Bonsai Verband), welche durch ihren Präsidenten Vaclav Novák vertreten war, stiftete einen Sonderpreis für die beste Präsentation. Dieser wurde Herbert Langer überreicht für die Gestaltung seiner Scheinzypresse (Chamaecyparis obtusa).
Mein Schlusswort
Uns hat die Ausstellung sehr gut gefallen, da wir erstmals einen umfangreichen Überblick über verschiedenste Bonsais und deren Gestaltungsformen bekamen.
Die Veranstaltung war gut durchorganisiert und liebevoll aufgebaut. Der einzige Wermutstropfen für den Besucher war vielleicht, dass das Vortragsprogramm durch den Publikumsverkehr zu den Verkaufsständen nicht oder nur unter Beeinträchtigung akkustisch verständlich war.
Wir möchten uns bei den Veranstaltern und Ausstellern sowie Verkäufern
nochmals ganz herzlich Bedanken für die tolle Ausstellung, das
umfangreiche Angebot, die Erlaubnis zu Fotografieren sowie die kleinen
Interviews.
Auf bis zur nächsten Ausstellung der kleinen Bäume in Schalen.