Stangenbohnen anbauen » Aussaat & Pflege im Garten

Die pflegeleichte Stangenbohne gehört zu den absoluten Klassikern im Beet von Hobbygärtnern. Als widerstandsfähige und nur wenig Platz einnehmende Pflanze lässt sie sich auch hervorragend auf kleinen Flächen oder dem Balkon anbauen.

Im Gegensatz zur Buschbohne benötigt die Stangenbohne Rankhilfen wie Gerüste, Zäune oder Netze, an denen ihre Triebe empor wachsen können. Dafür sind die bis zu 3 m hoch rankenden Triebe bis in den Spätherbst hinein äußerst ertragreich. Die weißen, lilanen oder purpurroten Blüten bilden zudem einen attraktiven Blickfang.

Weitere Namen: Stangenbohne; lateinischer Name: Phaseolus vulgaris var. vulgaris

Pflanzen und Pflege

Boden und Standort

Die Stangenbohne mag sonnige, warme und windgeschützte Ecken im Garten. Bereiche, die vor einer Hauswand liegen oder durch eine Hecke Windschutz bieten, sind somit bestens für ihren Anbau geeignet. Der Boden sollte möglichst locker, durchlässig und humusreich sein. Vorbereitend ist die Erde tiefgründig zu lockern und mit reichlich Kompost anzureichern, welchen die Stangenbohne als Mittelzehrer gern annimmt.

In der direkten Nachbarschaft sind Zwiebelgewächse, Fenchel, Tomaten und Erbsen zu vermeiden, da sie das Wachstum der Bohne hemmen. Mit Spinat, Gurken oder Salat als Randbepflanzung ist die Stangenbohne hingegen gut verträglich. Setzt man zwischen die Pflanzen Bohnenkraut, vertreibt dieses Schädlinge wie die Bohnenlaus.

Aussaat und Anzucht

Bevor die Stangenbohne im Beet ausgesät wird, müssen zunächst Rankhilfen angebracht werden. An ihnen können sich dann die Triebe der Bohne nach oben winden. Bewährt haben sich sogenannte Stangenzelte. Dafür stellt man kreisförmig 5-6 Stangen in einem Abstand von 100 x 60 cm auf und verbindet deren Spitzen miteinander. Ist weniger Platz vorhanden, bietet sich auch das Einsetzen einzelner Stangen von 2-3 m Länge an, deren Abstand zueinander etwa 60 x 70 cm betragen sollte. Noch einfacher hat es der Gartenfreund, wenn er die Stangenbohne vor Zäunen oder Spalieren anbaut, welche die Bohnen als Kletterhilfe nutzen.

Wer frühzeitig erste Hülsen ernten möchte, beginnt mit der Aussaat zwischen Mitte bis Ende Mai. Ist jedoch noch Frost oder ein besonders kalter Mai zu erwarten, lohnt es sich, den Anbau auf den Juni zu verschieben. Denn Kälte und Frost verträgt die Stangenbohne nur sehr schlecht. Stangenbohnen, die auf kaltem Boden wachsen, sind Schädlingen und Krankheiten gegenüber weniger widerstandsfähig.

Um die Bohnensamen auszusäen, zieht man um jede einzelne Rankhilfe eine 2-3 cm tiefe, kreisrunde Rille und gibt 5-6 Samenkörnchen in die Erde. Sind die schnell wachsenden Pflänzchen etwa 15 cm hoch, häufelt man die Erde etwas zur Stabilisierung an. Um der Stangenbohne zusätzlich beim Hochranken zu helfen, kann man die Triebe vorsichtig um die jeweilige Rankhilfe winden.

Die Stangenbohne lässt sich auch gut zwischen Ende April und Anfang Mai im Haus vorziehen. In 8-9 cm große Anzuchttöpfe gibt man 3-5 Samen und bedeckt sie leicht mit Erde oder Sand. Ein möglichst warmer Standort wie auf einer Fensterbank oder ein Plätzchen im Wintergarten fördern den Keimvorgang. Spätestens nach zwei Wochen sind dieersten Triebe zu sehen. Nach den Eisheiligen werden die jungen Pflanzen dann in ihr endgültiges Beet gesetzt und kräftig gegossen.

Pflege

Wichtig ist vor allen Dingen, die Stangenbohne regelmäßig zu wässern. Ihr bekommen weder Trockenheit noch Staunässe gut. Besonders in der Zeit von der Blüte bis zu den ersten Früchten ist ausgiebiges Gießen wichtig. Zur Nährstoffversorgung eignen sich stickstoffarme Düngemittel wie Hornspäne oder Knochenmehl. Eher nährstoffarmen Böden kann der Dünger aller zwei Wochen zugeführt werden. Kümmerlichen Pflanzen hilft ein Sud aus Ackerschachtelhalm auf die Sprünge.

Ernte und Lagerung

Können die Schoten der Bohne glatt durchbrochen werden, sind sie erntereif. Hierfür knipst man die Bohnenhülsen mit den Fingern oder einem Messer am Ansatz ab. Die Ernte ist auf trockene Tage zu beschränken, denn bei nassem Wetter berührte Bohnen werden anfällig für Pilzkrankheiten. Am besten schmecken die Schoten direkt nach der Ernte, sie können aber auch ein paar Tage im Kühlschrank gelagert werden. Ebenso ist es möglich, die Bohnen durch Einfrieren oder Einkochen länger haltbar zu machen.

Jahresübersicht

April bis Mai

  • Vorziehen der Bohnensamen im Haus

Mai bis Juni

  • Lockern der Erde für das Bohnenbeet
  • Aufstellen der Rankhilfen
  • Aussaat der Samen im Freiland
  • Einpflanzen von vorgezogenen Bohnen nach den Eisheiligen

Juli bis Oktober

  • zeitnahe und regelmäßige Ernte reifer Hülsen

Probleme die auftreten können

Bohnenfliegen, Blattläuse und Pilzerkrankungen können der Stangenbohne gefährlich werden. Die erfolgreichste Schutzmaßnahme gegen den Befall mit Bohnenfliegen ist die Vorzucht im Haus. Haben sich die Schädlinge bereits eingenistet, helfen oft nur chemische Parasitenmittel.

Blattläuse lassen sich gut mit im Gartenhandel erhältlichen Marienkäfern bekämpfen. Um Pilzerkrankungen zu verhindern, ist Staunässe unbedingt zu vermeiden.

Bildnachweise / Pictures by:
1st photo by Cristina - fagiolini blue lake - CC BY 2.0
2nd photo by Rob Bertholf - Humboldt County - CC BY 2.0
3th photo by summerandstephen - Green Beans - CC BY-SA 2.0
4th photo by Oregon State University - PoleBeans0023CL - CC BY-SA 2.0
5th photo by Rob Bertholf - Humboldt County - CC BY 2.0

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Artikel von Maja Dumat