Salate anbauen » Aussaat & Pflege im Garten

Bei der Vielzahl an Salatarten ist für jeden etwas dabei - sei es süßlich, bitter, würzig oder mild. Solange der Durst nach Wasser immer gestillt ist und Schnecken auf Abstand gehalten werden, braucht der Salat wenig Pflege. Für Garten- oder Hochbeete, Kübel und Balkonkästen oder als Lückenfüller ist er ein tolles Gemüse.

Der Klassiker unter den Salaten ist der Kopfsalat mit einem mild-süßlichen Aroma. Grüne Sorten wie 'Estelle' und 'Dynamite' oder die rotbraunen Sorten 'Adrienne' und 'Edox' können von Frühjahr bis Herbst angebaut werden. Auch Feldsalat schmeckt durch seinen neutral bis leicht nussigen Geschmack sehr angenehm. Sorten wie 'Elan', 'Juwabel' oder 'Vit' sind für eine Herbst- oder Winterkultur ausgelegt. Eisbergsalat ist auch eine milde Beilage.

Der rote Pflück- und Schnittsalat 'Lollo Rosso' ist eine ursprünglich italienische Sorte und schmeckt leicht bitter mit nussiger Note. Die grüne Variante davon heißt 'Lollo Bionda'.

Sehr würzige bis leicht scharfe Salate sind der löwenzahnähnliche Rucola und der mit dem Chicoreé verwandte Raddicchio. Beide können bis in den November angebaut werden. Gute Sorten bei Raddicchio sind 'Indigo' und 'Palla Rossa'.

Friseésalat und Envidiensalat sind sich recht ähnlich – wobei Friseésalat krausige Blätter und einen würzigeren Geschmack hat. Sorten wie 'Joli' und 'Stomie' oder 'Diva' und 'Kalinka' sind bis November aussähbar. Auch Batavia- und Römersalat sind äußerst schmackhaft und vielseitig verwendbar.

Pflanzen und Pflege

Standort

Ein Anbau im Frühjahr erfordert einen besonnten und wettergeschützten Standort, damit die Blätter des Salats kräftig und fest wachsen. Im Sommer ist es halbschattig am besten – zu viel Wärme hemmt die Keimung und lässt das Gemüse vorzeitig blühen. Gute Temperaturen zum Keimen sind generell milde 10-16°C.

Salate sind Mittelzehrer und können mit vielen anderen Gemüse in guter Nachbarschaft leben, z.B. mit Kohl, Radieschen, Möhren, Spinat, Zwiebeln, Lauch, Gurke, Bohnen, Erbsen, Rote Beete und Tomaten. Gemieden werden sollte das Zusammenpflanzen mit Petersilie, Sellerie und Rettich. Platziert man ihn zur Ergänzung in ein Blumenbeet, so fressen Marienkäfer, Fliegen und Vögel die eventuell angesiedelten Blattläuse und Schnecken.

Boden

Salat wächst in einem tiefgründig lockeren und nährstoffreichen Boden sehr gut.

Anzucht in Blumentöpfen

Für den geringen Bedarf reicht der Anbau in größeren Töpfen oder Kübeln aus. Als Substrat ist Garten- oder Blumenerde geeignet. In Gefäßen mit mindestens 15 cm Durchmesser können einzelne Salate herangezogen werden. In Kübeln steckt man mehrere Samen im Abstand von 10-25 cm, je nach Wuchskraft der Sorte. Generell gilt, je weiter die Köpfe auseinanderstehen, desto kräftiger und stabiler wachsen sie. Die Erde muss immer feucht sein, zwischenzeitliches Austrocknen ist möglichst zu vermeiden.

Vorbereitung für Aussaat

Da einige Sorten im kühlen April oder Herbst ins Beet gebracht werden, ist es ratsam mit einer Abdeckung die Wärme zu halten. Zwei Wochen vor der geplanten Aussaat wird also eine Vlies- oder Kunstofffolie gespannt oder Glasglocken aufgestellt. Später wachsen die Salate auch ohne diese Unterstützung. Ein eventuell trockener Boden wird vor dem Stecken der Samen nochmal kräftig gewässert.

Aussaat

Die Samen entwickeln sich am besten bei 10-16°C unter Lichteinfluss - bei über 20°C stockt die Keimung. Im Sommer ist es bei schon herangewachsenen Salaten wichtig, sie halbschattig zu platzieren, damit die Blüte nicht zu früh kommt. Generell ist es ratsam, die Samen abends zu säen, wenn sich die Temperatur wieder abgekühlt hat. Die Pflanztiefe liegt bei etwa 1,5 cm, sodass die Blätter noch 1 cm über der Erdoberfläche herausragen. Wenn die jungen Triebe zu tief in der feuchten Erde stecken, ist es möglich, dass sie faulen. Für feste Salatköpfe die Samen nicht allzu nah beieinander pflanzen – gut sind 20-30 cm Abstand, zu einer benachbarten Reihe etwa 30 cm. Alle zwei Wochen kann ein neuer Satz gesät werden.

Salatherzen

Salatherzen sind das Innere eines Kopfes und meist schön zart. Auf dem Markt ist 'Little Gem' als besonders kleine Sorte bekannt und gerne gekauft. Im Gegensatz zu den normalwüchsigen Verwandten liegt der Samenabstand bei der Aussaat bei 15-23 cm. Sie finden überall Platz zum Wachsen, sei es in Töpfen, Balkonkästen, Beeten oder als Ergänzung in Blumen- oder Gemüsebeeten. Ein solch ein kleiner Kopf hat einen Durchmesser von 7-8 cm.

Ernte und Lagerung

Reife und Ernte

Eine gute Reife ist erreicht, wenn die Blätter des Salates und der Kopf als Ganzes fest und knackig sind. Mit Beginn des Tages, wenn die Temperaturen noch kühl bis mild sind und der Salat noch energiegeladen ist, wird geerntet. Für Transport und kurzzeitige Aufbewahrung hält der Salat in einer Plastiktüte seine Frische.

Jahresübersicht

März

  • erste Aussaat ins Frühbeet oder Gewächshaus mit drei Samen pro Gefäß
  • wichtig: Wärme über 20°C erschwert die Keimung, unbedingt mild bis kühl stellen (10-16°C)

April

  • Mitte/Ende April: Umpflanzen der vorgezogenen Sämlinge ins Beet oder direkte Aussaat
  • dabei beachten: Pflanztiefe 1,5 cm, Samenabstand 20-30 cm (kleine Sorten 23 cm, große Sorten 40 cm), Reihenabstand 30 cm
  • gespanntes Vlies schirmt Kälte ab und hält Wärme

Mai bis August

  • bis August: alle zwei Wochen neuen Satz säen
  • garantiert nahtlose Ernte

September

  • bis September: letzte Aussaat von Frühjahr-Salaten, möglichst mehltauresistent und kälteunempfindlich; den anfälligen Kopfsalat meiden
  • ab September: Aussaat von Winter-Salaten wie Envidien, Raddicchio und Feldsalat

Probleme die auftreten können

Ein allgemein bekanntes Problem bei Salat sind die gierigen Schnecken, die vor allem junge Sämlinge lieben. Blätter und Triebe werden angefressen oder teils ganz verschlungen. Ein ständiges Kontrollieren und Absammeln ist recht mühselig. Eine gute, natürliche Variante ist das Eingraben einer mit Wasser gefüllten Regenrinne um das Beet drumherum – dies ist für Schnecken unüberwindbar und es lockt außerdem schneckenfressende Vögel an.

Auch Blattläuse besiedeln das Gemüse, da hilft nur ständiges Nachschauen und Absammeln oder der Kauf resistenter Sorten.

Im heißen Sommer verfärben sich die Blätter bei Trockenheit dunkler und das Innere fault - in so einem Fall unbedingt mehr gießen. Im Gegenteil, wenn stockende Feuchtigkeit herrscht und die Luft nicht zirkulieren kann, dann bildet sich Mehltau und Grauschimmel. Auf den Blättern erscheinen schimmelähnliche, grau-weißliche Flecken. Diese schnell entfernen und für genug Lüftung sorgen – es gibt zudem mehltauresistente Sorten. Drahtwürmer machen sich an der Pflanzenbasis zu schaffen, wodurch der Salat abstirbt – auch hier immer ein wachsames Auge haben.

Bildnachweise / Pictures by:
2nd photo by soommen - Garden 2010 - salad bowl - CC BY 2.0
3th photo by Cara - lettuce - CC BY 2.0
4th photo by Dwight Sipler - Lettuce in the greenhouse - CC BY 2.0
5th photo by Alejandro Slocker - Lettuces - CC BY-SA 2.0

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Artikel von Maja Dumat