Aubergine anbauen » Aussaat & Pflege im Garten

Die aus Indien stammende Aubergine zählt zu den Nachtschattengewächsen. Als sonnen- und wärmebedürftige Pflanze erfreut sich die Aubergine besonders in den Mittelmeerländern großer Beliebtheit. Je nach Sorte unterscheiden sich ihre Früchte in Form und Farbe.

Die Vielfalt reicht dabei von gurkenförmigen, keulenförmigen bis hin zu eiförmigen Varianten in den verschiedensten Farben. Da die Früchte der Wildform weißen Eiern ähneln, wird sie auch häufig “Eierpflanze” genannt. Gebraten, gegrillt oder gedünstet ist ihr Fruchtfleisch ein oft verwendeter Bestandteil orientalischer und mediterraner Gerichte.

Im Gewächshaus gelingt der Anbau des schmackhaften Gemüses auch bei unserem Klima.

Weitere Namen: Eierfrucht, Melanzani oder Eierpflanze; lateinischer Name: Solanum melongena

Pflanzen und Pflege

Fruchtfolge

Um durch bakterielle Pflanzenerkrankungen und Pilzbefall verursachte Ertragsausfälle zu verhindern, ist eine drei- bis vierjährige Anbaupause empfehlenswert. Die Aubergine gehört zu den Mittelzehrern. Als optimale Vorfrüchte haben sich daher Starkzehrer wie Gurke, Zucchini und Kürbisgewächse erwiesen. Die direkte Fruchtfolge zu anderen Nachtschattengewächsen sollte man vermeiden, da dem Substrat sonst zu einseitig Nährstoffe entzogen werden. Außerdem steigt die Gefahr, dass über den Boden Schädlinge übertragen werden.

Der Anbau von Auberginen in direkter Nachbarschaft zu Nachtschattengewächsen kann sich ebenfalls ungünstig auf die Gesundheit der Pflanze auswirken. Die Eierfrucht profitiert besonders von der Mischkultur mit Knoblauch, den dieser fördert eine für die Aubergine optimale Nährstoffzusammensetzung des Bodens.

Boden

Die Ansprüche der Aubergine an das Substrat sind hoch, denn sie erfordert einen nährstoffreichen und humosen Boden. Eine regelmäßige Versorgung mit natürlichen Düngern wie Kompost oder Jauche ist daher notwendig.

Da die Aubergine gegenüber Staunässe sehr empfindlich reagiert, ist ein lockerer Boden äußerst wichtig. Eine Kompostschicht von 10 cm, die etwa 15 cm tief in das Substrat eingearbeitet wird, fördert den Wasserabfluss. Die Wurzeln erreichen eine Tiefe von 90-120 cm und erfordern ein dementsprechend tiefes Umgraben des Bodens. Ist im Garten ausschließlich ein schwerer Boden vorhanden, in welchem Wasser nur schlecht abläuft, gelingt die Kultivierung dieser Exotenpflanze in der Regel nicht. In diesem Fall ist es besser, den Anbau auf ein Hochbeet oder in Kübel zu verlagern. Ein ph-Wert zwischen 5,5-6,5 wirkt sich optimal auf das Wachstum aus.

Vorkultur

Mit der Anzucht kann ab April begonnen werden. Die Samen sollten nicht älter als zwei Jahre sein und müssen vorbehandelt werden. Dazu weicht man sie in 50°C warmen Wasser 30 Minuten lang ein und spült sie anschließend mit kaltem Wasser ab. Nachdem sie gut getrocknet sind, können die Samen zu je zwei Stück in die mit Torf oder Aussaaterde gefüllten Anzuchtschalen gegeben werden. Die Größe der Töpfe sollte mindestens 9 cm betragen.

Als Dunkelkeimer benötigt die Aubergine eine Saattiefe von 1 cm oder mehr und die Erde sollte fest angedrückt werden. Für eine erfolgreiche Keimung sind recht hohe Temperaturen von 20 bis 29°C notwendig. Daher ist es wichtig, die Aussaatgefäße auf eine warme, zugfreie Fensterbank oder in ein beheizbares Minigewächshaus zu stellen. Nach dem Keimen wird der jeweils schwächere Setzling entfernt.

Der große Lichtbedarf der Auberginenkeimlinge erfordert einen sonnigen Standort oder die Verwendung einer Pflanzenlampe. Ungewöhnlich aber effektiv ist die regelmäßige Versorgung der heranwachsenden Jungpflanzen mit stickstoffreichem Fischdünger.

Auspflanzen

Anfang Juli ist ein geeigneter Zeitpunkt, um die Setzlinge in das Gewächs- oder Folienhaus einzupflanzen. Die Temperaturen in der Nacht sollten 12°C nicht unterschreiten, da die Aubergine sehr empfindlich auf kühle Böden reagiert. Um zu vermeiden, dass der Boden den sensiblen Pflanzen zu kalt wird, hilft eine Abdeckung mit Mulchfolie.

Bei einer Freilandhaltung ist ein sonniger Standort mit mindestens 20°C tagsüber notwendig. Diese Bedingungen sind in der Regel nur bei einer Südhanglage vorzufinden.

Pflege

Ein Abstand der Pflanzen zueinander von mindestens 60 cm ist notwendig, damit die großen Blätter und Triebe der Aubergine genügend Platz finden. Die Aufzucht der Aubergine gelingt auch mit Kübeln von mindestens 10 l Volumen. Eine Drainage aus grobem Material am Boden (z.B. mit Kies) ist nützlich, um Staunässe zu verhindern.

Bei allen Anbauarten ist für das gesunde Wachstum ein regelmäßiges Gießen und Düngen notwendig. Überwässerte Pflanzen leiden jedoch schnell unter Wurzelfäule.

Die meisten Sorten benötigen Stützstäbe, um das Abknicken der Triebe durch die schweren Früchte zu vermeiden. Wer auf Stützstäbe verzichten und eine möglichst buschige Pflanzenform erhalten will, muss den Haupttrieb ab einer Höhe von 40 cm abschneiden. Sobald die ersten Blüten erscheinen muss man die an windgeschützten Orten oder im Gewächshaus wachsende Aubergine zur Befruchtung täglich schütteln.

Erntezeit

Die Erntesaison der Aubergine beginnt in den letzten Julitagen und endet Anfang Oktober. Im beheizten Gewächshaus sind jedoch Erträge bis zum Beginn des Folgejahres möglich.

Ernte und Lagerung

Damit die Konsistenz der Aubergine nicht zu weich ist, sollte man die Früchte nicht im vollreifen Zustand ernten. Als Orientierung für den optimalen Erntezeitpunkt dienen ein leichtes Nachgeben der Frucht bei Druck und eine glänzende Haut. Unreife Früchte können nach der Ernte zu einem geringen Grad nachreifen, wenn man sie warm und dunkel lagert. Im Kühlschrank halten sie sich etwa eine Woche. Fertig zubereitet ist auch eine Lagerung in der Tiefkühltruhe möglich.

Jahresübersicht

April bis Mai

  • Vorziehen der Samen bei Temperaturen über 20°C

Juni

  • Einbringen der Setzlinge in das Grundbeet des Gewächshauses, Kübel oder Pflanzsäcke
  • auf lockeren, nährstoffreichen Boden achten
  • Pflanzabstand von 60 - 80 cm in und zwischen den Reihen einhalten
  • Stützstäbe einsetzen
  • Regelmäßiges Entfernen der Triebspitzen
  • Boden stehts feucht halten und bei kalten Bodentemperaturen mit Mulchfolie abdecken
  • Pflanzen nur von unten gießen

Juli bis Oktober

  • wachsende Pflanze regelmäßig am Stützstab anbinden
  • Boden regelmäßig lockern, nachdüngen und von Unkraut befreien
  • bei Sommerhitze besonders auf ausreichende Bewässerung achten, um Blütenfäule zu vermeiden
  • Schütteln der Pflanze während der Blütezeit, um Befruchtung zu gewährleisten
  • Ernte der Früchte in ca. wöchentlichem Abstand
  • Früchte mit Blütenkelch und Stielansatz ernten

Oktober bis Dezember

  • Pflanze mit Wurzel am Ende der Saison herausreißen und auf Kompost entsorgen
  • mit Schädlingen befallene Pflanzen verbrennen

Probleme die auftreten können

Parasiten wie Blattläuse, Spinnmilben und Weiße Fliegen können die Aubergine gefährden. Gegen den Blattlausbefall hilft eine Kali-Schmierseifenbrühe (150 mg-300 mg Seife auf 10 l Wasser). Bedrohen Spinnmilben oder Weiße Fliegen die Pflanze, ist der Einsatz von Nützlingen wie Raubmilben und Schlupfwespen aus dem Fachhandel sinnvoll.

Die Aubergine ist anfällig für Staunässe und benötigt deshalb ein lockeres Substrat, wo das Wasser gut ablaufen kann.

Bildnachweise / Pictures by:
1st photo by LID (Helena Barth) - Aubergine - CC BY-SA 2.0
2nd photo by Serres Fortier - Aubergine - CC BY 2.0
3th photo by Cristina - aubergine - CC BY 2.0
4th photo by Ting Chen - Aubergine - CC BY 2.0
5th photo by Pete Birkinshaw - Phwoar - CC BY 2.0

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Artikel von Maja Dumat