Anis anbauen » Aussaat & Pflege im Garten

Der zur Familie der Doldenblütler gehörende Anis wird seit Jahrtausenden als Heil- und Gewürzpflanze verwendet. Wegen seiner gesundheitsfördernden Wirkung kommt er unter anderem zur Linderung von Bauchschmerzen und Erkältungen zum Einsatz. In der Küche dienen Anissamen zum Verfeinern von Süßspeisen und Spirituosen; ihr frisches Aroma erinnert an Lakritz. Besonders aus der Weihnachtsbäckerei ist der Anis nicht mehr wegzudenken. Die Blätter der Anispflanze würzen zudem mit pfeffriger Note Salate und Gemüsegerichte.

Auch wenn der Anis für eine Gartenpflanze durchaus anspruchsvoll ist, lohnt sich sein Anbau durch die vielfältigen Verwendungsmöglichkeiten.

Weitere Namen: Süßer Kümmel, Runder Fenchel, Anais und Brotsamen; lateinischer Name: Pimpinella anisum oder Anisum vulgare

Pflanzen und Pflege

Boden und Standort

Als Mittelzehrer benötigt die Anispflanze nur eine mäßige Versorgung mit Nährstoffen. Eine zusätzliche Düngung ist daher in der Regel nicht notwendig. Anis gedeiht am besten auf Böden, die humusreich aber durchlässig sind. Da seine Wurzeln bis zu 60 cm tief in die Erde reichen, muss das Beet tief und gründlich gelockert werden. Zusätzlich ist ein sehr sonniger, warmer und bestenfalls windgeschützter Standort zu wählen. Ohne diese Voraussetzungen gelingt die Aufzucht, der aus dem Mittelmeerraum stammenden Pflanze, nur selten.

Aussaat und Anzucht

Am einfachsten ist die Kultivierung direkt im Freiland. Anissamen sind sehr empfindlich und können durch Nachtfröste Schaden erleiden. Deswegen ist es ratsam, die Eisheiligen abzuwarten und mit der Aussaat erst Mitte Mai zu beginnen.

Die Samen hierfür in einer Reihe mit Saatabständen zwischen 25-30 cm ausbringen. Da der Anis ein Dunkelkeimer ist, müssen die Samen mindestens 1 cm tief in den Boden gedrückt werden. Danach ist Geduld gefordert, denn bis sich die ersten Aniskeimlinge zeigen, können bis zu vier Wochen vergehen. Die Beigabe von Koriandersamen hat sich dabei als förderlich für Keimung und Wachstum erwiesen.

Für ein kräftiges Wachstum sind die Pflänzchen ab einer Größe von 10 cm zu vereinzeln, sodass jeweils nur aller 20-30 cm eine Anispflanze übrig bleibt.

Pflege

Der Boden des Anisbeetes darf nie vollständig austrocknen und muss daher regelmäßig gewässert werden. Dabei unbedingt Staunässe durch zu üppiges Gießen vermeiden, denn die Wurzeln der Anispflanze vertragen diese sehr schlecht und sterben in Folge ab. Unkraut setzt den zarten Pflänzchen sehr zu und muss gründlich entfernt werden.
Neben dem Gießen und dem sorgfältigen Jäten benötigt der Anis während des Wachstums ansonsten keine weitere Pflege.

Ernte und Lagerung

Ob eine Anisdolde erntereif ist, erkennt man an der bräunlichen Verfärbung der Samen. Die meisten Dolden können so ab September geerntet werden. Da sie oft an ein und derselben Pflanze unterschiedlich schnell reifen, lohnt es sich, nur einzelne Dolden und nicht den gesamten Stängel der Pflanze abzuschneiden. Kopfüber aufgehangen lässt man die Samen der abgeschnittenen Dolden in ein daruntergelegtes Tuch fallen.

Die Anissamen sind dunkel, trocken und unter Luftabschluss gelagert bis zu fünf Jahren haltbar. Nach Bedarf kann man auch frische Blätter, die sich hervorragend zum Würzen von Salaten und Suppen eignen, zur direkten Verwendung von der Pflanze abzupfen.

Jahresübersicht

Mai

  • Boden gründlich vor dem Sähen lockern
  • Samen in Reihe mindestens 1 cm tief in die Erde des Beetes einbringen

Juni bis September

  • Beet unkrautfrei halten und regelmäßig wässern
  • Ernte der Samen ab ca. September
  • Kraut kann bis August gezupft werden

Probleme die auftreten können

Nur selten gefährden Schädlinge und Krankheiten die gut gepflegten und an einem geeigneten Standort aufwachsenden Anispflanzen. Regenreiche Jahre mit feuchter Witterung begünstigen jedoch einen Pilzbefall durch Mehltau oder Rostpilze. Schmetterlingsraupen, die sich gelegentlich gern am Anis bedienen, sammelt man am besten direkt per Hand ab.

Bildnachweise / Pictures by:
1st photo by Franz Eugen Köhler, Köhler's Medizinal-Pflanzen - Pimpinella anisum - Public Domain
2nd photo by David Monniaux - Pimpinella anisum - CC BY-SA 3.0

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Artikel von Maja Dumat